#SUMMASUMMARUM | 269

Hallo aus der Schanze,

wir sind keine Schnacker vor dem Herrn. Wir brennen dafür, Menschen und ihre erzählenswerten Geschichten in den Vordergrund zu rücken. Auch wenn wir Dinge gerne auf den Punkt bringen, kann dabei von Einsilbigkeit keine Rede sein. Was aber, wenn genau das im wortwörtlichen Sinne verlangt wird? Eine solche Schreibübung unter den Guten Leuden brachte in dieser Woche einige zum Schwitzen und so manch überraschendes Ergebnis als die Stoppuhr nach fünf Minuten klingelte. Kostprobe gefällig?

Es geht deutsch.
Wie es geht, fragt er mich. Wie soll es schon sein. Grau, nass, kalt. Doch was solls. Muss ja. So deutsch wie es geht. Wenn es auf den Punkt sein soll. Jetzt schnell weg. Bloß nicht mehr als das, was muss. Bis dann. Doch wann?

Da wurde das lyrische Ich doch glatt zum Einsilb-Ich. Wer uns zu dieser Übung anregte, erfahrt ihr weiter unten.
Deutlich mehr Spielraum in Sachen Worte hatten unsere illustren Podcast-Gäste in der vergangenen Woche. Hier war Abschweifen nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Wessen Expertise wir erfolgreich ausformuliert haben, was unser liebster Text der Woche ist und welches ehrlich gemeinte Wort unser abschließender Kommentator vermisst hat, verrät euch unser Wochenrückblick. Den Anfang macht ein ehemaliger DB-Chef.

Höchste Eisenbahn also für unser #Summasummarum.


Podcast-Zitat der Woche

„Sowohl die CDU als auch die FDP haben hier in Hamburg aus meiner Sicht völlig versagt.“

Was CDU und FDP in Hamburg fehlt, hat Rüdiger Grube von seiner Großmutter mitbekommen: das Rezept für Erfolg. Die Geheimzutaten dafür, seine fast unfehlbaren Einstellungskriterien und wie Angela Merkel seinen Yachtkauf verhindert hat, verrät der Ex-DB-Chef in der neuen Folge unseres Podcasts „Gute Leude – Das Hamburg Gespräch“. Reinhören könnt ihr hier.


Die Woche bei „Wie ist die Lage?“

Vom Bundestagsabgeordneten zum „Guru“, die erste Selbstständigkeit mit 12 Jahren und aufregende Teenagerjahre – im Podcast „Wie ist die Lage?“ hat Lars Spannendes aus dem Leben von Moderatorin Bettina Tietjen, PR-Berater Marcus Weinberg und Künstler Anaisio Guedes erfahren. Außerdem: Hochbahn-Chef Henrik Falk verrät dem Gute-Leude-Fabrik-Chef, wie man zum innovationsfreudigsten Nahverkehrsunternehmen wird, und Sängerin Miu gibt einen Ausblick auf ihre Touren in 2022. Alle Folgen des (fast) täglichen Podcasts hört ihr wie immer hier.


Fabrikbesuch | Ariel Hauptmeier

Die beste Schreibübung? Schreiben, schreiben und noch mehr schreiben. Dann nochmal von vorne mit immer wieder neuen Impulsen. Wir jonglieren tagtäglich mit Worten in unterschiedlichsten Textformen und haben dennoch nie ausgelernt. Auch der kritische Blick von außen samt frischer Ideen ist da unerlässlich. Davon hat der Journalist Ariel Hauptmeier in dieser Woche reichlich mit in die Fabrik gebracht. Seine Erfahrung: jahrelange journalistische Arbeit samt vielfach ausgezeichneter Reportagen. Heute leitet Ariel die Reportageschule in Reutlingen und das Reporter-Forum, das den Deutschen ReportInnen-Preis verleiht. Danke für den Besuch und Austausch, Ariel.    


GLF für Barkassen-Meyer | Barkasse wird zur Impfstation

Seit letzter Woche wird in den Räumlichkeiten von Barkassen-Meyer an den Landungsbrücken fleißig auf Corona getestet. Jetzt legt Geschäftsführer Hubert Neubacher noch eine Schippe drauf: Samstag und Sonntag zwischen 9 und 18 Uhr kann sich jedermann an Bord seiner Barkassen impfen lassen. Dafür steht ein Team aus Apothekern und Ärztinnen auf der MS Commodore bereit, darunter Apothekerin Barbara Schneider von der Alsterarkadenapotheke und Dr. Nikolaus Löhr. Neben der besonderen Atmosphäre auf der Barkasse gibt es noch einen weiteren Anreiz: „Zu jeder Impfung gibt es einen 5 Euro Rabattgutschein von Barkassen-Meyer, gültig für die einstündige Große Hafenrundfahrt oder die zweistündige XXL-Hafenrundfahrt“, hat uns Hubert Neubacher verraten.

Geimpft wird ab 12 Jahren mit BioNTech/Moderna ohne vorherige Anmeldung. Weitere Informationen zur Impfung von Minderjährigen und zu benötigten Formularen findet ihr auf www.barkassen-meyer.de.


GLF für HiFi Klubben | Kinosound in den Medien

Die letzten zwei Jahre boten genügend Anlass, das Filmvergnügen in den eigenen vier Wänden auszubauen. Viele Filmfans achten zwar darauf, dass ihr Fernseher gestochen scharfes Bewegtbild ins Wohnzimmer bringt, der Ton bleibt aber oft auf der Strecke. Doch was ist Kino ohne den richtigen Klang? Mit diesem kennen sich die Experten von HiFi Klubben bestens aus. Ihr Wissen zum Thema Heimkino-Klang haben wir in der vergangenen Woche auf Bild.de gebracht. Dort verrät Jasper Voigt seine Tipps für jedes Budget. Klingt gut? Dann freut euch erstmal auf den Sound nach dem Lesen. Hier entlang.  


GLLT | Der Gute-Leude-Lesetipp

„Sich ein Bild machen, eine Anschauung haben, macht uns zu Menschen – Kunst ist Sinngebung, Sinngestaltung, gleich Gottsuche und Religion.“

Gerhard Richter ist wohl der im Ausland bekannteste deutsche Künstler. Seine Werke werden zu Rekordpreisen gehandelt, seine Ausstellungen sind seit vielen Jahrzehnten große Erfolge und das von ihm gestaltete Kirchenfenster im Kölner Dom einer der Hauptgründe, diesen zu besichtigen. In dieser Woche wurde Richter neunzig. Wer zu diesem Anlass tiefer in das Schaffen des Malers, Bildhauers und Fotografs einsteigen möchte, sollte unserem Lesetipp folgen. Stefan Trinks führt für die Frankfurter Allgemeine einen beispielhaften Rundgang durch das Werk Richters und gibt Einblicke in die Faszination um ihn. „Wirkliche Größe besitzen (…) jene Maler, die nicht so tun, als erfänden sie alles neu, sondern die sich bewusst sind, dass sie auf den Schultern von Giganten stehen“, heißt es da. Welche das im Falle Richters sind und warum er vielleicht selbst ein solcher Gigant ist? Lesen.  


Lars Meier Management & PR | Britta Hofmann über ihre Liebe zum Fußball

Immer wieder donnerstags kommt eine neue Folge Ball you need is love, so will es das Fan-Gesetz. Diese Woche freuen wir uns über das Gespräch zwischen Arnd Zeigler und Britta Hofmann. Die im Ruhrgebiet aufgewachsene Sportmoderatorin spricht über ihre Liebe zum FC Schalke 04, ihre Anfänge im Sportjournalismus und welche Rolle Mats Hummels Mutter dabei gespielt hat. Außerdem: Warum sich Arnd früher mal Cidre über den Kopf geschüttet hat – und ob das eine gute Idee war.
Jetzt auf eurem Streaming-Dienst des Vertrauens.

Passend zum gestern gestarteten Filmfest in der Hauptstadt empfehlen wir euch zudem noch einmal „Jute Leute“ mit Berlinale-Direktor Dieter Kosslik.


Laut Gedacht | Der werfe den ersten Stein

Eine Hamburger Agenturchefin geriet diese Woche in die Schlagzeilen, weil sie die Bundesvorsitzende der Grünen als Grüne Tonne auf Instagram diffamierte. In den sozialen Medien entgleiten ja jedem mal ein paar Wörter, die man bereut oder Tage später selber nicht mehr witzig findet. In diesem Fall steckt aber auch eine ganze Menge Verlogenheit.

Die PR-Veganerin fordert die Politikerin auf, weniger Hamburger zu essen, um das Klima zu schützen. Nun hat sich die über 60-Jährige, die sich schon seit Jahren über jeglichen Fleischesser erhebt, aber leider komplett vergaloppiert. Worte von einer Frau, die Kommunikation fast ausschließlich für Luxus-Firmen wie Armani, Ferragamo, oder Lagerfeld macht. Marken wie diese sind bekanntlich nie ganz nachhaltig. Ihr eigenes Flugverhalten hat sie dabei offensichtlich auch vergessen. Niemand ist perfekt, aber man sollte sich so dann auch nicht darstellen und zu seinen eigenen Fehlern wie Lebensrealitäten stehen. Am besten ist die Aussage, dass ihr bei Instagram ja nur Freunde folgten. Macht das die Sache besser? Nein. Und als Kommunikationsexpertin zu glauben, alles was bei Instagram passiert, bleibe bei Instagram, ist reichlich, nun ja, naiv. Und während sie das alles herunterspielte, fehlte am Folgetag noch immer ein ganz wichtiges Wort, was man auch auf der PR-Schule und in der feinen Gesellschaft lernen sollte: Entschuldigung. Im Internet und den sozialen Medien ist Geschwindigkeit alles, das sollte auch die PR-Lady wissen. Doch ihre Entschuldigung kam erst nach offensichtlich vielen Einwürfen der ihr nahestehenden Menschen. Am Tag danach war sie im Gespräch mit dem Abendblatt dazu noch nicht fähig und sprach von Humorlosigkeit.

„Entschuldigung“ sage ich jetzt auch an alle, die das lesen und auch an die beleidigende vegane Leberwurst: Entschuldigung für diesen Text und die Belehrung der „Kollegin“. Es musste nun aber mal raus. Weil so viele Debatten rund um Nachhaltigkeit derzeit reichlich verlogen sind. Und weil es auch wichtigere Themen gibt, als dass PR-Frauen bei Instagram Politkerinnen beleidigen. Beispielsweise über Manieren oder dass Veganismus allein nicht reicht, um die Welt zu retten. Es ist ein guter Anfang, der aber nicht dazu berechtigen darf, ständig mit dem eigenen fleischigen, möglicherweise noch blutdiamantberingten, Finger auf andere zu zeigen oder es dann auch noch mit Bodyshaming zu versuchen. So bekommt der an sich mehr als sinnvolle Veganismus oder auch Vegetarismus einen schlechten Anstrich von den falschen Leuten. 

Wir wünschen euch ein entspanntes Wochenende.

Eure

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