32. Hanse Rendezvous – Die Strahlkraft der Elbphilharmonie muss umgelenkt werden

„Trotz der Elphi, unserer neuen großen Schwester, läuft’s bei uns. Die Nachfrage ist ungebrochen“, sagte Alexander Nowak, Betriebsleiter der Laeiszhalle, in seiner Begrüßungsansprache an die rund 100 Kulturschaffenden, die unserer Einladung zum 32. Hanse Rendezvous gefolgt waren. Sie alle waren am 12. November 2018 in die Laeiszhalle gekommen, um statt Geige oder Klarinette einem Bühnengespräch zum Thema „Hamburg: Von der Musikstadt zur Kulturstadt“ zu lauschen:  Senator Carsten Brosda (Senator für Kultur und Medien), Prof. Norbert Aust (Gesellschafter Schmidts Tivoli) und Mitra Kassai (OLL INKLUSIV) diskutierten unter der Moderation von Hanse Rendezvous-Initiator Lars Meier darüber, wie die Strahlkraft der Elbphilharmonie für die Förderung von kultureller Vielfalt in der Hansestadt genutzt werden kann.

Bei den drei Talkteilnehmern herrschte Einigkeit darüber, dass Hamburg schon immer stark im Bereich Musik war. „Dass die Beatles in den 60er Jahren hier in der Stadt waren, war kein Zufall“, stellte Brosda fest. Projekte wie der Bau der Elbphilharmonie und das Reeperbahnfestival würden Hamburg Aufschwung geben, doch neben dem Musikbereich lebe die Kultur in der Stadt im gleichen Maße von Theatern und Museen. „Wir müssen es schaffen, dass die Leute, die jetzt wegen des Kristalls in der Elbe auf Hamburg gucken, auch weiterschauen auf das andere Kulturangebot in der Stadt. Das ist unsere Aufgabe“, so der Kultursenator. Als Beispiel erzählte Brosda eine Anekdote über die kürzlich in Hamburg gedrehte Hollywood-Produktion „Drei Engel für Charlie“: Die Macher wollten den Standort der Elbphilharmonie im Film ursprünglich nach Stockholm verlegen. Der Politiker verriet, er habe letztendlich dafür gesorgt, dass die internationale Aufmerksamkeit nicht auf die falsche Stadt fällt und das Wahrzeichen nun auch auf der Leinwand in unserer Hansestadt verortet wird.

Theatermacher Prof. Norbert Aust stimmte dem Senator zu. „Wirtschaftskraft und Kultur sind unmittelbar miteinander verknüpft: Wir brauchen die Wirtschaftskraft für eine erhöhte Lebensqualität und umgekehrt. Ein Projekt wie die Elbphilharmonie kommt uns allen zu Gute“, sagte der Bühnenexperte.

Dass Kultur bereits im Kleinen entstehe, betonte Mitra Kassai. „Die Subkultur, die hier brodelt und wächst, davon profitiert die Stadt genauso wie durch andere Kulturebenen. In der Unterstützung für den Nachwuchs ist noch viel Luft nach oben“, bemerkte die Kulturmanagerin. „Gemeinsam kriegen wir das aber schon noch hin“, sagte sie mit einem Augenzwinkern zu Senator Brosda und erntete dafür den Applaus der Gäste.

Im Anschluss an den Kulturtalk nutzten viele der Gäste die sogenannte „Kulturkiste“: Auf einer kleinen Bühne wurden hier eigene Erfahrungen und persönliche Highlights aus der Kulturszene geteilt. Der beste Tipp des Abends kam dabei von Jan Bätz, der dafür mit einem Jahres-Abo der SZENE Hamburg belohnt wurde. Er empfahl dem Publikum die Comedy Night „Lachanfall“ am 30. November im Le Méridien.

Zum Abschluss des Abends durften sich die Teilnehmer außerdem über eine traditionelle „Gute-Nacht-Tasche“ freuen, mit der sie die Musikhalle beschwingt verließen.

 

Die Bilder des Abends können auf Facebook angeschaut werden.

Weitere Artikel

#SUMMASUMMARUM | 376

Moin aus der Schanze, jetzt schlägt es aber 13. Oder doch 31? Heute scheint alles etwas Kopf zu stehen am Release Day von Taylor Swifts

#SUMMASUMMARUM | 375

Moin aus der Schanze, „Digital ist besser“ sangen Tocotronic schon vor fast 30 Jahren auf ihrem Debütalbum. Oft anders interpretiert, bezogen sich die Indierocker im

#SUMMASUMMARUM | 374

Moin aus der Schanze, auch wenn die britische Marine nicht zu unserer Leserschaft gehört, wäre sie unserer Einleitung in dieser Woche mehr als wohlgesonnen. Warum?

#SUMMASUMMARUM SONDERAUSGABE

Moin aus der Schanze, Wortwitze mit Ei? Das wäre uns zu billig. Stattdessen möchten wir diese Gelegenheit EInfach dazu nutzen, euch schöne Ostertage zu wünschen.