Hallo aus der Schanze,
„Es heißt, die Tage würden wieder länger.
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.“
So beschrieb Erich Kästner seine Stimmung im Januar. Weniger hoffnungsvolle Weitsicht versprühte ein Kommentator in den sozialen Medien in dieser Woche: „Der Januar ist auch nur ein nicht enden wollender Montag.“ Auch wenn wir in diesem Fall Schlimmstes befürchten: hoffentlich mag er Montage.
Während sich diese Zeit des Jahres also für viele in die Länge ziehen mag, werkeln wir in der Fabrik fleißig an kurzweiligen Projekten und lassen uns von den unterschiedlichsten Gesprächsgästen inspirieren. Denn wer braucht schon die Rückkehr von „7 Tage, 7 Köpfe“, wenn „Wie ist die Lage?“ endlich wieder fünf deutlich spannendere Personen pro Woche nach ihrer Sicht der Dinge fragt? Nicht nur hier ist weniger mehr. So kurz und knackig unser Wochenrückblick auch sein mag, strotzt er wie gewohnt nur so vor besten Tipps, die garantiert bei der Orientierung helfen in Richtung Monatsende. Apropos Orientierung: Den Anfang macht ein Beginner.
Viel Spaß mit unserem #Summasummarum.
Podcast-Zitat der Woche
„Wenn ich mir die Urban-Club-Charts der Promobuden anhöre, falle ich mit leichtem Würgereflex rückwärts vom Stuhl.“
In Gute Leude – Das Hamburg Gespräch nimmt DJ Mad kein Blatt vor den Mund. Das Beginner-Mitglied erzählt dort unter anderem, was ihn an der heutigen Rapwelt stört, was Musik mit Rollschuhfahren zu tun hat und warum ihn die Geschichte von Ottensen fasziniert. Die neue Folge des Hamburg-Podcasts mit Lars hört ihr auf allen gängigen Streaming-Plattformen.
GLF für Barkassen-Meyer | Vom Fischerjungen zum Decksmann
Wer auf die Elbe blickt, an dem ziehen normalerweise im Minutentakt Barkassen, Fähren und Schlepper vorbei. Momentan sind die Zeitabstände jedoch etwas länger, weil viele Schiffe im Hafen liegen. Aber Barkassen-Meyer-Chef Hubert Neubacher lässt sich davon nicht entmutigen: weil er an die Zukunft glaubt, investiert er weiter in den Nachwuchs. Aktuell lernen in dem Traditionsunternehmen fünf Auszubildene das Handwerk des Hafenschiffers. Zwei davon haben eine ganz besondere Reise hinter sich: Rafi aus Afghanistan und Ousman aus Gambia kamen als Flüchtlinge nach Deutschland. Die bewegende Geschichte des ehemaligen Fischers aus Gambia findet sich in der heutigen Ausgabe des Hamburger Abendblatts zum Nachlesen. Hier entlang für die Online-Version.
GLF für INCorporating art fair | Jetzt bewerben
Die INCorporating art fair brachte im vergangenen Jahr frischen Wind in Hamburgs Kunstwelt. Wir durften für die angemessene Aufmerksamkeit sorgen, sodass die neue Messe für zeitgenössische Kunst viele Künstlerinnen und Besucher zusammenbringen konnte. Ihr habt es im vergangenen Jahr nicht in die atmosphärischen Hallen des Oberhafenquartiers geschafft? Dann überzeugt euch doch auf dem digitalen Rundgang vom Abwechslungsreichtum der INC. Oder noch besser: ihr kommt einfach im Mai zur zweiten Auflage der Messe.
Einige Höhepunkte stehen bereits fest, doch noch ist ein wenig Platz für weitere. Wer selbst Künstlerin oder Künstler ist und dabei sein möchte, sollte sich beeilen. Am Sonntag endet die Bewerbungsphase, Galerien haben noch etwas mehr Zeit. Wir freuen uns jedenfalls schon jetzt auf die Fortsetzung der INC Hamburg.
Die Woche bei „Wie ist die Lage?“
Juhu…“Wie ist die Lage?“ ist endlich aus der Winterpause zurück. Darin erfahrt ihr jetzt wieder fast täglich, was in den Köpfen von Hamburgs Spitzenpolitikerinnen, Schauspielern oder Kreativ-Chefs vorgeht. Diese Woche geht es um den Corona-Alltag in Gefängnissen, die aktuelle Lage auf dem Kiez, Solidaritäts-Demos und spezielle Gäste im HH1-Frühcafé. Mit dabei: Justizsenatorin Anna Gallina, OMR-Chef Philipp Westermeyer, der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Arne Platzbecker, Schauspieler Peter Lohmeyer und Moderator Marco Ostwald. Diese und alle der fast 400 Folgen könnt ihr hier hören.
Lars Meier Management & PR | Dieter Kosslick zu Gast bei „Jute Leute“
Die Berliner Filmfestspiele werfen ihren Schatten voraus. Zum 72. Mal findet ab dem 10. Februar die Berlinale statt. Anlass genug für Florian Zschiedrich mit dem langjährigen Direktor Dieter Kosslick zu sprechen. In Jute Leude – Das Berlin Gespräch verrät der Kulturmanager, wie es um die Zukunft des Kinos steht, warum der Wein aus seiner Heimat Baden-Württemberg schon immer gut in Berlin funktioniert hat und welches Handwerk ihm besonders liegt.
Alles über das „Eldorado Berlin“ und Anekdoten über die Rolling Stones erfahrt ihr ab heute Abend auf eurem Streaming-Dienst des Vertrauens.
Laut Gedacht | Lars über die Katholische Kirche
Die Sicherheit, mit der die Katholische Kirche die Probleme in den eigenen Reihen kreisen lässt, würde Tiki-Taka Fans wie Pep Guardiola begeistern. Nur geht es hier eben nicht um Fußball, sondern um eine gefährliche Mischung aus Rückwärtsgewandtheit, Lügen und Mutlosigkeit, die da im Vatikan sehr unschön hin und her verteilt wird. Seit Jahrzehnten werden die Misshandlungen junger Gläubiger nicht nur gedeckt, versteckt und schöngeredet, sie bleiben einfach ohne Strafe oder ehrliche Entschuldigung. Während sich Bundeskanzler Scholz bei unangenehmen Nachfragen zu anderen Themen auf Erinnerungslücken beruft, lügt der emeritierte deutsche Papst ganz schamlos. Wahrscheinlich nicht zum ersten Mal und wohl auch nicht zum letzten Mal. Er lügt. Und gibt es zu und entschuldigt sich. Ist damit alles erledigt? Auf keinen Fall. Für mich nicht und hoffentlich für Millionen Katholiken auch nicht.
Ich könnte mich jetzt darauf berufen, dass ich ja Protestant bin. Doch wer seine eigenen Regeln so mit Füßen tritt wie das Kirchenoberhaupt seine Gebote, hat keine Entschuldigung verdient. Und das ist leider nur die Spitze. Tausende von Pfarrern und Kirchenmitarbeitern haben sich an jungen Menschen vergangen, die sich irgendwann voller Hoffnung der Kirche anvertraut haben oder die Gebote lernen und leben wollten. Wer jetzt erlebt, wie die Kirche nicht nur mit der Lüge ihres Oberhauptes umgeht, sondern auch mit Missbrauch umgeht, kann nur seinen Glauben verlieren. Zumindest an die katholische Kirche.
GLLT | Der Gute-Leude-Lesetipp
„Haben Sie diese Glasschale schon einmal gesehen?“ Diese Frage würde wohl in keinem deutschen Krimi zu einem entscheidenden Hinweis führen. Schließlich findet sich die sogenannte Blätterschüssel seit den Siebzigerjahren in unzähligen Küchen im ganzen Land. Nur wie sie dort hinkam, ist nicht klar. „Was finden die Deutschen an dieser Schüssel?“ fragte sich deshalb Journalistin Sara Geisler und begab sich für DIE ZEIT auf Spurensuche.
Als Fans von den Geschichten hinter Menschen und Dingen kamen wir an diesem grandios recherchierten Erklärungsversuch nicht vorbei. Unseren Lesetipp der Woche findet ihr hier. Wir finden: Liebevoller Journalismus wie dieser sollte mindestens ein Testabo wert sein.
#UnereLieblinge
Wir haben es fast geschafft: Ein neuer Monat steht vor der Tür und damit wird es allerhöchste Zeit für #UnsereLieblinge. Unter diesem Link findet ihr wie jeden Monat die spannendsten Bücher, die besten Alben, die unterhaltsamsten Podcasts und die besten Serien im Februar. Vollkommen subjektiv zusammengestellt von Guten Leuden. In diesem Monat gibt es anlässlich des „Tag des Milchkaffees“ am 17. Februar außerdem einen Überblick über unsere liebsten Cafés in der Schanze.
Viel Spaß beim Probieren und ein schönes Wochenende.
Eure
