#SUMMASUMMARUM | 356

Moin aus der Schanze,

auch uns fällt der Blick in die Nachrichten an manchen Tagen schwer. Der professionelle Umgang mit Medien schützt nicht davor, von der Weltlage im Allgemeinen oder bestimmten Meldungen getroffen und heruntergezogen zu werden. Auch wir haben keine Patentlösung für diese Momente oder Phasen, die kurz gesagt einfach Menschlichkeit beweisen. Schließlich stehen bei uns Menschen und ihr Schaffen im Vordergrund. Genau das ist aber auch das Mittel, das uns erfahrungsgemäß am ehesten hilft, wenn der Weltschmerz Oberhand zu gewinnen scheint. Denn es gibt sie immer, die Geschichten der Menschen, die mit gutem Beispiel vorangehen und ansteckende Zuversicht ausstrahlen. So sind wir auch in dieser Woche losgezogen und haben nach guten Leuden und ihren Geschichten gesucht, wie Frederick die Maus nach Sonnenstrahlen und Farben für den kommenden Winter. Und die Erfolgsgeschichten, die nicht zu finden waren, haben wir dann einfach selbst geschrieben. 

Angefangen mit der 20. Ausgabe unserer verbindenden Eventreihe „Hamburgs Spitzen”, über zahlreiche inspirierende Menschen vor Podcast- und Radiomikrofonen sowie Fernsehkameras, einem strahlenden neuen Gesicht in unseren Reihen bis hin zum Jubiläum des vielleicht ermutigendsten Magazins dieser Stadt – hier kommt eine ganze Reihe guter Nachrichten vor dem Wochenende.

Viel Vergnügen mit unserem #Summasummarum.

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Gute Leude Events | 20. Hamburgs Spitzen

Hamburg kann Handel – das zeigt schon der Veranstaltungsort der bereits 20. Ausgabe unserer Reihe „Hamburgs Spitzen“, die ehemalige Kaffeebörse im Ameron Hamburg Hotel Speicherstadt. Doch sind nicht mittlerweile Kunst, Kultur und Wissenschaft Hamburgs wahre Wirtschaftskräfte? Ein hochkarätig besetztes Podium ging dieser Frage am Montagabend nach: Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Thalia-Theater-Intendant Joachim Lux und Tulga Beyerle, Direktorin des Museums für Kunst und Gewerbe beehrten das Podium. Sie diskutierten beim „Spitzentalk“ mit Florian Zinnecker (Ressortleiter Hamburg DIE ZEIT) über die Bedeutung der Bereiche für Hamburgs Wirtschaft. 

Rund 150 Spitzenvertreter von Hamburgs Wirtschaft, Politik, Kultur und Sport waren der Einladung zu unserem exklusivsten Netzwerkformat gefolgt und verfolgten den „Spitzentalk“ mit gebanntem Schweigen – um sich im Anschluss bei guten Getränken und Speisen unserer Partner umso eifriger über dieses und andere Themen auszutauschen.

Wer nicht dabei war, sollte am Samstag einen Blick ins Hamburger Abendblatt oder am Sonntag in die Welt am Sonntag werfen. Hier findet ihr heraus, warum Hamburgs Kultur einen Sprung nach vorne braucht und was Katharina Fegebank für die 2030er Jahre prognostiziert.


Das Podcast-Zitat der Woche

„Es gibt kaum etwas, das so weltumspannend ist, wie Schifffahrt.“

…schwärmt Richard von Berlepsch in „Hubis Hafenschnack“. In der neuen Folge unseres Podcasts erzählt er von seinem Arbeitsalltag als „Managing Director Fleet“ bei Hapag Lloyd und davon, wie er die 260 Schiffe der Reederei koordiniert. Er gibt spannende Einblicke in die weltweite Arbeit von Hapag Lloyd und erklärt, was es mit der „Deutschen Flagge“ auf sich hat. Außerdem spricht der gebürtige Hesse mit Hubi über seinen Werdegang – und fordert eine höhere Wertschätzung für die Logistik- und Transport-Branche. Die Folge hört ihr jetzt hier oder morgen um 12 Uhr bei ahoy radio.


Lars Meier Management & PR | Migrationsgipfel in differenziert

Das Timing hätte besser nicht sein können: Während am Montagabend der Migrationsgipfel im Kanzleramt auf Hochtouren lief, moderierte Jo Schück nur einige hundert Meter entfernt im Berliner Ensemble die Premiere des Buchs „Nach Deutschland“. In diesem berichtet die preisgekrönte Journalistin Isabel Schayani von fünf Fluchtgeschichten und stellt die drängende Frage, wie wir Migration menschlicher organisieren können. Jo sprach mit der Autorin und ihren Gästen über Zahlen, aber besonders über Menschen. Sein Resümee: „Angesichts eines schräg verzerrten öffentlichen Diskurses ein sehr erfrischender Abend“. Und weil das Thema so aktuell ist, widmet sich Jo auch in der neuen Folge „13 Fragen“ der Frage nach Migration und Zuwanderung. Sie wird voraussichtlich am 24.11. statt Aspekte im ZDF laufen. 


ahoy radio | Göttliche Musik bei ahoy

Wir haben uns wieder Verstärkung ins Studio geholt. Und zwar lokale – vom Präsidenten des FC St. Pauli Oke Göttlich höchst persönlich. Direkt aus dem Millerntor-Stadion ist er ins ahoy-Studio gerauscht, um für euch eine Stunde fantastische Musik im HANSE RENDEZVOUZ aufzulegen.Was hört der wichtigste Mann beim Kiezclub eigentlich privat, wo er doch selbst mal im Musikvertrieb tätig war? Welche musikalischen Guilty-Pleasures sammeln sich in seinem CD-Regal? Findet es heraus. Am Sonntag um 17 Uhr bzw. Montag um 22 Uhr – nur bei ahoy radio.


GLF für Planetarium Hamburg | Dr. Björn Voss im Interview

Vor 100 Jahren konnte die Öffentlichkeit den ersten künstlichen Sternenhimmel eines Planetariumsprojektors erleben. Das „Wunder von Jena“ begeisterte die Menschen immens und sorgte dafür, dass im Laufe der Jahre immer mehr Planetarien entstanden. So auch in Hamburg – im historischen Wasserturm im Stadtpark. Anlässlich des dreistelligen Jubiläums der Planetarien war NDR DAS! im Hamburger Sternentheater zu Gast und sprach mit Planetariumsdirektor Dr. Björn Voss, der zugleich Präsident der Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien e. V. ist. Dabei erzählte der Wahl-Hamburger von den spannenden Anfängen der Planetariums-Landschaft, erläuterte die Entwicklung der Technik und gab einen Eindruck davon, was Besuchende aktuell im Planetarium Hamburg erwartet. Den Bericht könnt ihr euch heute Abend ab 18:45 Uhr bei NDR DAS! ansehen.


Flurfunk | Moin, Jacob

Moin Jacob, noch nicht lange da und schon direkt mittendrin. Wie war dein Start in der Gute Leude Fabrik?
Ich bin mit Tempo hier gestartet. Wir produzieren Podcasts am laufenden Band und die werden immer besser. Vor allem „Wie ist die Lage?” lässt keine Langeweile aufkommen. Gute Leude Podcasts wäre aber nichts ohne unser starkes Team. Anna und Yampier haben zeitgleich mit mir angefangen und wir sind schon jetzt ein tolles Team. Das gilt auch für alle anderen im Büro.

Du bringst eine Menge Erfahrung als PRler und Podcaster mit. Woher kommt deine Begeisterung für Kommunikation?
Ich habe schon viele verschiedene Dinge gemacht. Da ich irgendwann erkannt habe, dass ich nicht gern im Mittelpunkt stehe, habe ich mich immer gern als Vermittler betätigt. Die besten Geschichten sind ja die, die das Leben schreibt. Die zu erzählen, ob in Bild, Ton oder Text finde ich einfach super unterhaltsam. Kurz gesagt: Ich lebe das.

In der Fabrik kümmerst du dich allem voran um die Entwicklung unseres Podcast-Bereichs. Welche Herausforderungen und Chancen siehst du hier?
Wir machen hier viele Sachen richtig. Wenn sich weiterhin nur gute Leude hier die Klinke bei den Podcasts in die Hand geben, macht das einfach mega Spaß. Die Herausforderung ist, dass wir mit unseren herausragenden Inhalten noch mehr Menschen erreichen.

Das Wochenende ist nah. Worauf freust du dich?
Ich bekomme am Freitag Besuch von einem Freund aus Berlin. Mit dem will ich am Sonntag auf den Fischmarkt – ich hoffe das Wetter spielt mit. Davor steht noch eine Vernissage und ein bisschen Abendprogramm an. Das wird bestimmt super.


Lars Meier Management & PR | Mit Christina Rann in Bremen

Zu Gast in Bremen am Weserstadion? Ohne Arnd Zeigler? Kaum nachvollziehbar, wenn nicht Christina Rann gewesen wäre. Sie kommentierte auf Platz 11 des Weserstadions das Spiel der Frauen-Bundesliga zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt für Sport 1.

Eine Freude für Laura, die den Platz noch aus grauer Vorzeit kennt und im Umkreis des Weserstadions ohnehin immer Freude empfindet. Sie durfte das Spiel auf dem Platz des eigentlichen Experten verfolgen, denn diesen gab es zum ersten Mal in dieser Saison nicht. Aber auch ohne einen solchen an ihrer Seite hat Christina das Spiel gewohnt souverän kommentiert. Dass der SV Werder leider sieglos aus der Partie hervorging, war zwar schade, aber dafür freuten sich die Frankfurterinnen umso mehr über die drei Punkte.

Nächste Woche geht es für Christina dann zum Kommentieren nach Köln.


Die Woche bei „Wie ist die Lage?”

„Es gibt immer noch viel Alltagsdiskriminierung.“
In „Wie ist die Lage?“ erzählt Farid Müller, Sprecher für Queerpolitik der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, in welchen Bereichen noch viel Bürgerrechtsarbeit nötig ist. Außerdem spricht er über die große Herausforderung der Obdachlosensituation.

„Wir bauen therapeutische Szenen virtuell nach.“
Die Folge mit Christian Lessiak, Gründer des Health-Tec-Startups Famcons, dreht sich um die Verbindung von Virtual Reality mit klassischen Therapieformen und die prekäre Therapieplatzsituation in Deutschland.

 „Es ist Zeit für eine transparente öffentliche Diskussion.“
Kristina Sassenscheidt, Geschäftsführerin des Denkmalvereins Hamburg, erzählt in „Wie ist die Lage?“ von ihrem Podcast „Denkmal im Wandern“ und der schwierigen Thematik rund um die Köhlbrandbrücke.

„Mein Buch ist ein Hoch auf das Älterwerden.“
Autorin Ella Carina Werner spricht über ihr neuestes Buch „Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen“ und erzählt, was Zuschauende bei ihrer Lesebühne „Dem Pöbel zur Freude” erwarten können.

„Ich schaue ungern mit Groll zurück, sondern freue mich über das Erlebte.“
In der Folge mit Schauspieler Marek Erhardt geht es um seine tiefe Verbindung zur Polizeiarbeit und die Zeit bei SOKO Hamburg.

Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hört ihr hier und von Montag-Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.

Und damit verabschieden wir euch ins Wochenende.


Laut gedacht | Kay über 30 Jahre Hinz&Kunzt

„Warum betteln Sie denn? Sozialhilfe reicht doch zum Leben. Es reicht nur nicht zum Wohlstand.” Eine Frage, die nur einige der Vorurteile über Obdachlosigkeit zeigt, die sich hartnäckig halten. Eine Frage, die genau so vor 30 Jahren von einem vorbeilaufenden Herren an Verkäufer der Hinz&Kunzt gestellt wurde, festgehalten von Kameras des NDR. Während die einen noch unreflektierte Fragen stellten, fing Hinz&Kunzt zu dieser Zeit einfach an. Mit einem Straßenmagazin nach Vorbild des Londoner „The Big Issue“, angestoßen von Stephan Reimers, dem damaligen Leiter des Diakonischen Werks. Issue kann je nach Zusammenhang Problem, aber auch Herausforderung und Ausgabe bedeuten. Die Macherinnen hinter Hinz&Kunzt richteten von Beginn an ihren Blick auf Lösungsansätze für die steigenden Obdachlosenzahlen in der Stadt, in den frühen 90ern nicht zuletzt von sogenannten „Wendeverlierern“ in die Höhe getrieben. 25 wohnungslose Verkäuferinnen und Verkäufer brachten die erste Ausgabe auf Hamburgs Straßen und kämpften nicht nur gegen die noch immer existierenden Klischees, sondern auch gegen ungeahnte Probleme wie Schutzgelderpressung.

Mitgründerin und langjährige Chefredakteurin Birgit Müller bezeichnete diese Anfangszeit einmal rückblickend als „naiv”. Wie so viele habe sie selbst damals kaum persönliche Begegnungen mit Obdachlosen gehabt. Mühsam habe sie gelernt, dass sie nicht nur eine Wohnung brauchen, sondern vor allem Zeit, um ihr Leben nachhaltig zu ändern. Es könne nicht um zweite Chancen gehen, wenn viele dieser Menschen nicht einmal eine erste gehabt hätten. Gemeinsam mit ihrem Team entwickelte sie Hinz&Kunzt zum auflagenstärksten deutschen Straßenmagazin – nicht zuletzt dank immer wieder herausragenden journalistischen Inhalten. So hat das Blatt die Arbeitsbedingungen von Zimmermädchen in Hamburger Hotels öffentlich gemacht, einen Immobilien-Skandal bei der Vermietung an Hartz-IV-Empfangende und die katastrophalen Zustände in der Fleischindustrie. Und das alles stets, ohne die Zuversicht aus dem Blick zu verlieren, die den Grundsatz des Blattes bis heute ausmacht.

Doch auch abseits des Heftinhalts schrieb das Magazin zahlreiche Erfolgsgeschichten. Beispiele für Reintegration in gesellschaftliches Leben und Arbeitswelt gibt es viele, und auch 24 WG-Zimmer für Verkäuferinnen und Verkäufer über den Redaktionsräumen in St. Georg zeigen, was in den letzten drei Jahrzehnten erreicht wurde. 30 Jahre Hinz&Kunzt bedeutet auch 30 Jahre Kampf für Humanität in dieser Stadt. Der Existenzgrund für Straßenmagazine ist gerade vor dem Hintergrund steigender Wohnungslosigkeit kein Grund zu feiern. Die Menschen hinter Hinz&Kunzt und ihre Erfolge sind es.

Hinz&Kunzt lebt überwiegend von seiner Stammleserschaft. Es gab nie mehr Gründe, ein Teil davon zu werden. Von den 2,20 € pro Heft bleibt bei den Verkäuferinnen und Verkäufern auf den Straßen dieser Stadt nicht nur die Hälfte des Verkaufspreises, sondern auch die oft vermisste Menschlichkeit und Aufmerksamkeit. 

Danke und herzlichen Glückwunsch, Hinz&Kunzt.PS: Mitfeiern könnt ihr sowohl heute Abend bei der Jubiläumsgala „Glitzer&Beton” im Uebel&Gefährlich als auch bis inklusive Sonntag im „KunztCafé” im Neuen Amt Altona.

Eure

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